„Verstaubtes“
Die alten Protokollbücher lassen sich zwar bezüglich der Handschrift sehr mühsam lesen, dafür
umso interessanter vom Inhalt her gesehen.
Aus den ersten Einträgen erfährt man, dass unser Jodlerclub am 14. März 1931 anlässlich der
Hauptversammlung des Quartettes der Hornusser-Gesellschaft Steinach aus der Wiege gehoben
wurde.
Die Sänger fühlten sich von ihrem Verein, der erwähnten Gesellschaft, im Stich gelassen. Sie
beschlossen, sich von ihr zu trennen. Die Mehrheit der Sänger kam aus Arbon, weshalb sie sich
den Namen “Jodlerclub Echo vom Bodensee Arbon“ gaben. Diese Verselbständigung führte
beinahe zu einer Gerichtssache als die Hornusser-Gesellschaft Ansprüche auf das Kässeli des
Quartettes stellte. Ein umsichtiger Vermittler verstand es, die Kläger zu überzeugen , dass sie
die Sache besser auf sich beruhen lassen sollten. Das Probelokal wurde darauf vom Restaurant
Morgental in das Hotel Schützengarten nach Arbon verlegt. Bald beschloss das sich im Aufbau
befindliche Chörli für ihre Auftritte eine einheitliche Tracht anzuschaffen. Der „Berner Mutz“
wurde daraufhin das offizielle Gewand dieses reinen Männer-Vereins.
Eine Mitgliedschaft beim Nordostschweizerischen Jodler-Verband wurde im Jahre 1932
verworfen, lieber wollten sie ihre Zugehörigkeit beim Arbeiter-Jodlerverband (SATUS)
unterstreichen.
Das Auf und Ab während den vielen Jahren vermochte die Kameradschaft nie ernsthaft zu
gefährden. Die Zeiten wurden jedoch anders,- so sind wir seit 1983 Mitglied des
Nordostschweizerischen Jodlerverbandes und 1987 haben wir uns endgültig vom „Berner Mutz“
getrennt. Mit Stolz haben wir anlässlich der Abendunterhaltung am Stefanstag des Jahres 1987
unsere neue Tracht eingeweiht.
Noch ein Tabu aus alter Zeit ist im gleichen Jahr gefallen.- Wir konnten zwei Jodlerinnen in unsere
Gemeinschaft aufnehmen. Heute können wir uns kaum mehr vorstellen ohne diese Stimmen zu
überzeugen.